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AutorenbildChantal Gagnebin

#1 Aufbruch ins Ungewisse

Als ich mich mit 15 Jahren in unserer Garage in Zürich ins vollgepackte Auto setzte und mein Papa mit mir von dort aus nach München losfuhr, spürte ich deutlich, dass das eine entscheidende Weggabelung in meinem Leben ist.


17 gestapelte alte Lederkoffer

Dieser Moment hat sich tief in mir verankert.


Damals konnte ich es nicht genau benennen was geschah. Heute sage ich, es haben sich die Weichen gestellt, sodass mein Leben eine Richtung eingeschlagen hat, die mich unweigerlich, mit all den darauf folgenden Entscheidungen, dahin gebracht hat, wo ich heute bin. Es war alles andere als absehbar wie sich dieser Weg, mein Weg, gestalten wird. Ob ich Angst hatte? Bestimmt. Ich habe mich davon nicht aufhalten lassen.


Damals bin ich ohne meine Familie nach München gezogen, um meinen Traum, Ballett-Tänzerin zu werden, zu verwirklichen. Diesen Traum zu leben, ist mir gelungen. Nach dem Abschluss meiner Ausbildung an der Ballett-Akademie in München, war ich neun Spielzeiten am Bayerischen Staatsballett als Tänzerin engagiert. Die meisten in München ausgebildeten TänzerInnen, haben sich ein Engagement in München gewünscht. Nur wenige haben es bekommen.


Damals in der Tiefgarage, das war der Beginn von meinem "Aufbruch ins Unbekannte".


Das Wort Auf-Bruch bedeutet, dass etwas gewaltsam geöffnet wird. Das hört sich drastisch an und weist eindeutig darauf hin, dass ein Akt von statten geht, der etwas unwiederbringlich verändert. Wie ein Ei. Wird es von außen aufgeschlagen stirbt das Leben darin, wird es von innen geknackt, bahnt sich neues Leben den Weg.



Damals hat sich mir mein Weg eröffnet. Dieser Weg führte mich weg von zu Hause, weg von Familie und Freunden, weg aus dem "sicheren Hafen", hin zu Neuem und Ungewissem. "Ganz schön mutig", haben viele gesagt. Aber wenn etwas durch einen hindurch gelebt werden will, dann ist die Bezeichnung „mutig“ meiner Ansicht nach nicht passend. "Unumgänglich" trifft es eher.


Im Leben gibt es immer wieder Abzweigungen, die wir nehmen oder außer acht lassen können.


Meinen Weg entschlossen zu gehen, war nicht immer einfach. Damals, als es für mich losging, hinaus in die große, weite Welt, hatte ich ein Gefühl von Ehrfurcht. Ehrfurcht vor meiner eigenen Entscheidung, vor meinem Mut, begleitet von einer unbändigen Abenteuerlust. Abenteuerlust und Entdeckungsgeist auf das Leben selbst, in Vorfreude auf alles, was mir begegnen möge und was ich noch nicht kannte. Es gibt auch heute noch solche Momente, in denen ich ehrfürchtig bin. In dem Wort Ehrfurcht ist das Wort "Furcht" enthalten. Furcht bedeutet Angst. Angst vor einer möglichen Bedrohung oder Gefahr. Die Angst gehört mit dazu. Angst davor, sich zu trauen und es sich herauszunehmen, es anders zu machen als andere. Angst, deswegen abgelehnt zu werden, oder andere vor den Kopf zu stoßen. Angst vor der eigenen Größe. Sich zu erlauben seine Größe zu leben und Pfade zu betreten, die du selbst davor noch nicht betreten hast. Entscheidend ist, wie du mit der Angst umgehst.


Momente des Aufbruchs kündigen sich meistens an. Es gibt eine Planung und möglicherweise auch ein darauf Hinfiebern, sowie die Sehnsucht nach dem Losgehen. Wenn sich die Lebensveränderung dann vollzieht, der Moment in dem es soweit ist, ist einschneidend.


Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurück blicke, bin ich erstaunt darüber, wie klar und alternativlos bestimmte Entscheidungen für mich waren.


Aus meiner Sicht, ist das einer der Schlüssel: Wenn wir selbst so klar sind, dass das der Weg ist, dann gehen wir ihn und tragen alle Konsequenzen.


Den einfacheren, bequemeren und gesellschaftskonformeren Weg zu wählen, ist legitim und es gibt viele gute Gründe die dafür sprechen in den bekannten Strukturen zu bleiben und abzuwarten. Manchmal müssen wir uns einfach die Zeit nehmen, um zu spüren was uns wirklich wichtig ist.


Es kommt alles in dem Moment, in dem du bereit dafür bist.


Es geht also nicht darum, alles sofort hinter sich zu lassen oder drastische Schritte unüberlegt zu tun. Die Frage ist, trägst du einen Veränderungswunsch in dir, und wenn ja, wie würde sich dein Leben anfühlen, wenn du diesen Traum lebst? Wenn nein, ist das auch fein. Du musst dein Leben nicht verändern.


Meinem Traum zu folgen, ist für mich bereichernd. Es gab auch Phasen in meinem Leben, in denen ich mich verloren habe. Beides gehört dazu. Manchmal müssen wir uns verlieren, um uns wieder zu finden. Für mich weiß ich, dass ich immer wieder aufbrechen werde, aufbrechen ins Ungewisse, wenn ich bereit dafür bin und die Zeit dafür gekommen ist.


Ich möchte dich ermutigen hinzuhören, dich besser kennenzulernen, dich anzuerkennen für diejenige, die du bist und deine Bedürfnisse zu spüren.

Dir Zeit und Raum für dich zu nehmen ist immer wertvoll. Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen, kann herausfordernd sein. Wenn du dir den Raum nimmst, kommt es dir und deinem Umfeld zugute. Dich mit dir selbst zu verbinden, dich bewusst zu spüren und in dich hineinzuhorchen, führt dazu, dich besser kennenzulernen und deine Bedürfnisse klarer wahrzunehmen.

Bist du dir bewusst, was du in deinem Leben zum Ausdruck bringen möchtest, was durch dich gelebt werden will?


Ich bin davon überzeugt, wenn du einen Veränderungswunsch in dir trägst, hast du bereits alles was du brauchst, um diesen Wandel zu realisieren und du hast ein Gespür dafür, wann es für dich an der Zeit ist, Schritt für Schritt aufzubrechen.


Ich wünsche dir von Herzen, dass du deinen einzigartigen Weg selbstbewusst weitergehst und dabei mehr und mehr erstrahlst.


Keep calm, shine and move on! 💫


Alles Liebe,

Deine Chantal



Schreibe mir gerne deine Gedanken. Wo stehst du in deinem Leben und was wartet möglicherweise auf dich?


Ich bin dankbar und freue mich auch sehr darüber, wenn du diesen Artikel mit Menschen teilst, für die er genau passend ist.


Außerdem lade ich dich herzlich ein, live via Zoom bei meiner 12-12:20 Uhr Monday Movement Meditation dabei zu sein. Das ist der Ort, wo du dich jeden Montag zum Wochenstart, in deiner Mittagspause, zurückziehen, innehalten und ausrichten kannst. Es sind erst leicht auszuführende Bewegungen und danach führe ich durch stärkende Visualisierungen. Bist du dabei? Ich freue mich auf dich!

243 Ansichten4 Kommentare

4 Comments


Liebe Chantal, vielen Dank für diesen wunderbaren Text - mit Insights und viel Tiefe. Ich finde viele gute Punkte für mich.

Liebe Grüße

Dirk

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Lieber Dirk,

vielen herzlichen Dank fürs Teilen deiner Gedanken. 🤗 🙏 ✨

Ganz herzlichen Gruß,

Chantal

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Deine Geschichte inspiriert und öffnet Türen,Herzensdank dafür 🙏💖✨️

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Hallo liebe Katharina,

so schön zu lesen. Vielen Dank für deine herzlichen Worte. 💫

Alles Liebe für dich, Chantal

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